Tipps für den erfolgreichen negativ Einstieg

Immer wieder stelle ich fest, besonders auf meinen i.a.c. und Tauchen 2 Go Fan-Touren für Tauchanfänger und Anfängerinnen, dass besonders der Negativeinstieg (Negative Entry) sehr stressig und überfordernd sein kann. In diesem Blogbeitrag teile ich meinen persönlichen #scubadivingtip, welcher Dir helfen kann, diesen anspruchsvollen Moment zu meistern. Den negativen Einstieg kann man in verschiedenen Situationen durchführen.

Vorwiegend wird dieser genutzt, um mit seinen Buddies zügig abzutauchen und nicht von der Strömung vom geplanten Tauchplatz abgetrieben zu werden. Im schlimmsten Fall sogar schon vor dem Abtauchen, da sich die Strömungen unter Wasser, auch anders als an der Oberfläche verhalten können, bedarf es hier diesen besonderen Tauchskill.

 Es gibt zwei gängige Wege, auf welche ich hier aus meiner Sicht einmal eingehen möchte.

  • Rückwärts vom Dinghy
  • Vorwärts von der Tauchplattform 

Grundsätzlich gilt vor dem Eintritt ins Wasser - Entleere Dein Jacket

Bevor Du Dich ins Wasser begibst, ist es wichtig sicherzustellen, dass Dein BCD / Wing komplett leer ist. Mir selbst passiert es immer mal wieder, dass ich kurz vor dem Sprung doch aus reiner Routine Luft ins Jacket fülle. Sowas passiert und ist kein Drama. Lass die Luft einfach wieder raus.

Bereite Dich vor und fixiere Dein Equipment

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Wenn der Countdown beginnt - 3 ...2 ...1 ... GOOO, fixiere Deine Maske (welche Du schon aufhast) und Deinen Atemregler (welchen Du spätestens jetzt in den Mund nimmst) mit einer Hand. Dies dient dazu, dass weder Regler noch Maske beim Sprung oder Fall ins Wasser verrutschen oder verloren gehen. Mit der zweiten Hand stellst Du sicher, dass zusätzliche Ausrüstung wie Deine Boje (auch SMB genannt)*, Lampe, GoPro etc. Dir nicht ins Gesicht schlagen.

Der Moment des Einstiegs und die Unterschiede

Bevor der Countdown heruntergezählt wird, wurde vom Fahrer / Guide / Instructor das Wasser gecheckt, ob es frei ist. Hier unterscheidet sich der Einstieg von Dinghy zur Plattform. Bei letzteres wird, wie an einer Perlenkette aufgezogen, nacheinander in Wasser gesprungen. Zusätzlich kann es sein, dass das Boot dabei vorwärtsfährt. Das Dinghy hingegen wird, nachdem alle Tauchenden im Wasser sind, nach hinten fahren. 

Photy by AyKay Scuba @ i.a.c. / Tauchen 2 Go Fan Tour with Golden Dolphin
Photy by AyKay Scuba @ i.a.c. / Tauchen 2 Go Fan Tour with Golden Dolphin

Mein Mädchentrick für den eleganten Einstieg

Ich bin mit 1 Meter 57 eine kleine Person und ein Aluminiumtank ist länger als meine gewöhnten Flaschen. Daher rutsche ich mit meinem Hintern beim Einsteig vom Dinghy immer etwas nach hinten, wenn der Countdown beginnt, sodass meine Flasche über die Wulst des Bootes hängt und lasse mich dann, in dem Moment des GOOO's, mit Schwung nach hinten ins Wasser rollen.

Genieße den Moment, aber vergiss den Druckausgleich nicht

Der Moment, wenn Du dann ins Wasser springst (Plattform) oder Dich fallen lässt (Dinghy) solltest Du auf jeden Fall genießen. Sobald Du das Wasser berührst, solltest Du ausatmen, um dem Auftrieb schon mal etwas entgegenzuwirken. Beim Sprung von der Plattform hast Du meistens in der aufgerichtet vorwärtsgerichteten Position und kannst den ersten Druckausgleich durchführen. Beim Rückwärts fallen vom Schlauchboot solltest Du Dich am besten zügig um die eigen Körperlängsachse drehen und von der Rückenlage in die Bauchlage bringen. Dabei oder direkt danach solltest Du einen Druckausgleich durchführen. Bei beiden Versionen musst Du nun selbst herausfinden, macht es Sinn Deine Flossen einzusetzen, um etwas tiefer zu tauchen oder ist Dein Abtrieb ausreichend um weiter abzutauchen.

Hochploppen passiert den Besten

Ziel ist es jetzt, dass Du nicht zurück an die Oberfläche ploppst, sondern zügig und ohne Stress auf 5 Meter abtauchst und hier mit Deinem Buddy einen Kontrollcheck durchführst. Solltest Du nun an die Oberfläche ploppen, weil Du vielleicht doch noch Luft im BCD / Wing hattest oder wie ich, aus Versehen, den AIR IN Button gedrückt hast, ist das absolut kein Drama.

Bleib ruhig, besser gesagt als getan, I know.

Richte Dich auf, nimm Deinen Inflator und lasse wie gewohnt die Luft ab, atme kräftig aus und versuche Deine Beine wenig bis gar nicht zu bewegen, dann kommst Du auch ohne viel Stress nach unten und kannst Deinen Tauchgang beginnen.

Photy by AyKay Scuba @ Tauchfreunde Hurghada
Photy by AyKay Scuba @ Tauchfreunde Hurghada

Mache Dir die Physik zunutze

Was viele Tauchende in dieser doch schnellen und somit stressempfundenen Situation oft vergessen, sind die unterschiedlichen Schnellablässe / Ventile, welche genutzt werden könnten. Wie zum Beispiel das Ventil an der Rückseite (Hüfte rechts) an einem ADV Jacket. Wenn Du eh schon in der kopfwärts Lage bist, wird sich die Restluft natürlich am höchsten Punkt sammeln und kann dann ganz bequem abgelassen werden.

Checke Deine Position

Du bist endlich unter Wasser und auf dem Weg runter auf 5 Meter, zum Kontrollcheck. Hier solltest Du nicht nur schauen, wo Dein direkter Buddy ist, sondern auch wo der Guide / Instructor, aber auch das vermutlich im Briefing erwähnte Riff ist. Besonders bei strömungsreichen Tauchplätzen, wo genau diese Art des Einstiegs durchgeführt wird, solltest Du nach dem Abtauchen und nach der ersten Orientierung in den Strömungsschatten tauchen. Hier lohnt es sich immer gezielter nach den Lokaldivern Ausschau zu halten. Warum? Na ja, diese wissen am besten, wie sie kraftsparend die Tauchplätze bei den verschiedensten Bedingungen tauchen.

Vertraue auf Deinen Prozess

Abschließend sei gesagt, dass niemand beim ersten Versuch perfekt ist. Wenn Dich jemand kritisiert oder sich über Deinen negativen Einstieg beschwert, lasse Dich nicht verunsichern. Vertraue darauf, dass Du mit jedem negativen Einstieg besser und mit der Zeit immer selbstbewusster und erfahrener wirst. Du wirst dann die unterschiedlichen Situationen meistern und auch entsprechend einschätzen lernen.

Übung macht die Meister*in

Das Tauchen ist eine aufregende und zugleich entspannende Aktivität, zumindest sollte es das sein und der Negativ-Einstieg ist nur der Anfang Deiner unzähligen Unterwasserabenteuer. Mit diesen Tipps, etwas Übung und Sinn für Humor zur Dir selbst, wirst Du bald in der Lage sein, diesen Moment souverän zu meistern und Deine Tauchreisen voll und ganz zu genießen.

Tauche sicher und viel Spaß unter Wasser! 💪🏽🌊

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Kommentare: 1
  • #1

    Nicole Funke (Samstag, 04 November 2023 18:45)

    Hallo Anja, toller Beitrag, sehr schön und leicht vertständlich geschrieben. Gerne mehr davon. .LG Nicole